Wissenschaftlich geprüft von:
Martin Gschwender
Auf einen Blick
- Die Darmbarriere ist eine von drei Schichten des Darms und schützt den Körper vor schädlichen Substanzen und ist gleichzeitig für die Nährstoffaufnahme verantwortlich.
- Die Darmbarriere bildet zusammen mit dem Mikrobiom und der Mukusschicht die Darmwand. Dabei wird sie auch als Darmepithel oder Darmschleimhaut bezeichnet.
- Eine unausgewogene Ernährung, die Einnahme von Medikamenten, chronischer Stress oder Alkohol können die Darmbarriere schädigen.
- Eine geschädigte Darmbarriere kann sich in unterschiedlichsten Beschwerden wie zum Beispiel Verdauungsbeschwerden, anhaltender Müdigkeit oder einem erhöhten Schmerzempfinden äußern.
- Die Darmbarriere kann durch eine ausgewogene Ernährung, den Verzehr von Präbiotika, Stress-Management und einen verantwortungsvollen Einsatz von Medikamenten geschützt und gestärkt werden. Auch der Nutzen sogenannter spezieller Bakterienstämme wird diskutiert.
Was ist die Darmbarriere und warum ist sie wichtig?
Die Darmbarriere, auch intestinale Barriere, ist eine Schutzschicht, die das Innere des Darms (Darmlumen) bedeckt und im übertragenen Sinne eine Türsteherfunktion einnimmt. Denn sie meistert den aus metabolischer Sicht komplexen Spagat, Nährstoffe aus dem Darminneren passieren zu lassen, gleichzeitig aber das Eindringen von fakultativ pathogenen Stoffen wie Toxinen oder Bakterien ins Körperinnere zu verhindern. Diese teilweise Durchlässigkeit wird auch selektive Permeabilität genannt.
Dabei besteht die Barriere aus hochspezialisierten Darmepithelzellen, die eng miteinander verbunden sind. Zusammen bilden sie eine Schicht, die auch als Darmschleimhaut bezeichnet wird. Zusammen mit den darüberliegenden Schichten, dem Mikrobiom und der Mukusschicht, wird die Darmwand gebildet. Ihr Zusammenspiel trägt entscheidend zur Erhaltung unserer Darmgesundheit bei und schützt nicht zuletzt den gesamten Körper vor Erkrankungen. Genau aus diesem Grund ist eine intakte Darmbarriere von großer Bedeutung.
Aufbau und Funktion der Darmbarriere
Auch wenn die Darmbarriere mit ihren „Nachbarn“ als Einheit fungiert, erfüllt jede der drei Schichten eigene, für die Gesundheit des Organismus äußerst wichtige Aufgaben. Je nach Detailgrad gibt es unterschiedliche Betrachtungsweisen für die Darmwand. Im Wesentlichen besteht die Auskleidung des Darms jedoch aus dem Mikrobiom, der darunterliegenden Mukusschicht und der wiederum darunterliegenden Darmepithelzellenschicht. Im Folgenden wollen wir diese drei Schichten genauer beleuchten:
Schicht 1: Mikrobiom – mikroskopisch kleine Alleskönner
Als Darmmikrobiom wird die Gemeinschaft der im Darm lebenden Mikroorganismen bezeichnet. Neben Bakterien, die den Großteil dieses fein austarierten Ökosystems ausmachen, handelt es sich darüber hinaus auch um Viren, Pilze und sogenannte Archaeen.
Dieser dichte Bakterienteppich ist auf der Oberfläche der Mukusschicht angesiedelt, die ihm unter normalen Voraussetzungen als idealer Nährboden dient. Zu den häufigsten Vertretern der hier vorkommenden Bakterienarten gehören Bifidobakterien und Laktobazillen. Sie gehören jedoch bei Weitem nicht zu den einzigen.
Besonders spannend ist, was diese Bakterien über die Unterstützung der Verdauung hinaus Erstaunliches zu leisten vermögen. So erhöhen sie beispielsweise die Bioverfügbarkeit bestimmter Nährstoffe wie Kalzium oder Phosphor. Darüber hinaus sind sie auch selbst in der Lage, Vitamine zu produzieren und dem Organismus zuzuführen. Außerdem steht das Mikrobiom im engen Austausch mit dem Immunsystem, trainiert dieses und kann im Ernstfall Signale senden, um eine rasche Immunabwehr herbeizuführen.1 Und das ist lediglich die Spitze des Eisbergs. So hat sich das Mikrobiom zu einem der größten modernen Forschungsgebiete entwickelt.
Dieses im Volksmund auch als Darmflora bezeichnete Gefüge steht im engen Austausch mit den anderen Schichten der Darmbarriere. Studien haben gezeigt, dass sich Schäden an einer Schicht auch auf die umliegenden Schichten auswirken können.
Schicht 2: Mukusschicht – schützende Barriere
Die Schleimschicht ist auch als die zweite oder mittlere Schicht der Darmbarriere bekannt. Sie besteht aus Schleim (Mukus), die sich aus einer komplexen Verbindung aus Proteinen, Glykoproteinen und Elektrolyten zusammensetzt und von den mukösen Drüsen der Epithelzellenschicht abgesondert wird.
Diese Schleimschicht dient zum einen dem Mikrobiom als Nährboden, bildet zum anderen aber auch eine schützende Barriere des Darmepithels gegenüber mechanischen Belastungen oder dem Eindringen unerwünschter Schadstoffe wie fakultativ pathogenen Keimen oder Toxinen.
Die richtige „Mischung“ der Mukusschicht entscheidet über das Feuchtigkeitsniveau im Darm, ihre Gleitfähigkeit und die Fähigkeit zur Bindung fakultativ schädlicher Eindringlinge. Ein Zuviel, erst recht aber ein Zuwenig an Schleim kann zu verschiedenen Darmerkrankungen führen und die Darmepithelzellenschicht angreifbar machen.2
Schicht 3: Darmbarriere / Darmepithelzellenschicht: Selektive Permeabilität und Immunabwehr
Die Darmepithelzellenschicht ist die unterste der drei Schichten der Darmbarriere, die auch Darmschleimhaut genannt wird. Sie besteht aus einer einlagigen Schicht sogenannter Epithelzellen, die hochspezialisiert sind.
Die Darmepithelzellen sind verbunden durch enge Zellverbindungen, die Tight Junctions genannt werden. Sie ermöglichen es selektiv Nährstoffen, wie zum Beispiel Glukose oder Aminosäuren, in den Blutkreislauf zu gelangen. Gleichzeitig halten sie aber die Darmbarriere dicht gegenüber potenziell schädlichen Substanzen wie pathogenen Keimen, Toxinen oder unverdauten Nahrungspartikeln.3
Neben dieser physischen Schutzfunktion nimmt der Darm aber auch noch eine wichtige immunogene Schutzaufgabe für den Körper wahr: Denn das Darmepithel beherbergt ein komplexes System von Immunzellen (rund 70 Prozent der Gesamtmenge im Körper), das im engen Austausch mit dem Mikrobiom steht, welches im Falle eines unerwünschten Eindringens als erstes „Alarm“ schlägt und so die Abwehrreaktion einleitet. Und das nicht nur bei Erregern, die den Darm angreifen, sondern bei vom Darm weit entfernten Organen wie zum Beispiel der Milz.
Bei einer geschädigten Darmbarriere kann dieser Prozess jedoch gestört sein. Durchdringen schädliche Keime die Epithelzellenschicht, sind Reizungen und Entzündungen der Darmbarriere möglich, welche ihre Funktionalität weiter einschränken können. In der Folge kann auch die symbiotische Kommunikation zwischen dem Mikrobiom und dem jenseits der Darmbarriere liegenden darmassoziierten Immunsystem behindert sein.
Welche Faktoren können die Darmbarriere beeinflussen?
-
Reizdarmsyndrom und wiederkehrende Darmbeschwerden: Die erhöhte Permeabilität der Darmbarriere kann dazu führen, dass die nun durchdringenden fakultativ pathogenen Keime das dahinterliegende enterische Nervensystem reizen. Dies kann sich für Betroffene in unterschiedlichen Darmbeschwerden äußern, aber auch zu Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom führen. Tatsächlich konnten Forscher zeigen, dass eine geschädigte Darmbarriere zu den häufigsten Ursachen des Reizdarmsyndroms zählt. Dieses äußert sich in sehr belastenden Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen, die meist unmittelbar und heftig auftreten.
-
Chronische Müdigkeit: Eine höhere Durchlässigkeit kann dazu führen, dass schädliche Stoffe und Krankheitserreger, die eigentlich mit dem Stuhl abtransportiert werden sollten, in den Blutkreislauf gelangen. Da die kräftezehrende Arbeit des Immunsystems und die Entgiftung durch die Leber ohne das Wissen Betroffener im Dauerbetrieb ist, können unerklärliche und anhaltende Müdigkeits- und Erschöpfungszustände mit einer Störung der Barriere einhergehen.7
-
Erhöhtes Schmerzempfinden: Auch wenn es schwer zu glauben scheint: Selbst chronische Schmerzen wie z.B. Rückenschmerzen können auf den Darm zurückzuführen sein: Kommt es innerhalb der Darmbarriere zu kleinsten Schädigungen, die als Mikroläsionen bezeichnet werden, können pathogene Keime und Toxine nahezu ungehindert in den Organismus eindringen. Studien konnten zeigen, dass dies den systemischen Entzündungsgrad erhöht, durch den unser Immunsystem mit Schutzmechanismen reagiert, die die Schmerzempfindlichkeit ansteigen lassen (Hyperalgesie).8,9
- Psychische Symptome: Der Darm und das Gehirn kommunizieren über unterschiedliche Kanäle miteinander, unter anderem auf neuronalem und hormonellem Wege. Von zentraler Bedeutung ist hier das Wohlfühlhormon Serotonin, welches zum überwiegenden Teil im Darm gebildet wird und nicht nur unseren Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert, sondern auch unsere Stimmung beeinflussen kann. Kommt es zu Störungen der Darmbarriere, kann dieser von Forschern als Darm-Hirn-Achse bezeichnete Kommunikationskanal beeinträchtigt sein. Das wiederum kann sich in psychischen Symptomen wie Verstimmungen äußern.
Übermäßige Durchlässigkeit des Darms: Leaky Gut
Wie erwähnt ist die Darmbarriere zur selektiven Permeabilität fähig, also einer Durchlässigkeit in Abhängigkeit des fraglichen Stoffes. Normalerweise werden Nährstoffe durchgelassen, der Weg in den restlichen Organismus aber für unerwünschte Stoffe wie krankmachende Keime und Toxine versperrt.
Ist die Darmepithelzellenschicht durch verschiedene Faktoren wie Stress, bestimmte Medikamente oder ähnliches geschädigt, kann es vorkommen, dass sie ihrer Filterfunktion nicht mehr nachkommen kann und auch schädliche Stoffe die Darmwand passieren. Experten sprechen hierbei vom Leaky-Gut-Syndrom, das eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen wie die eben genannten nach sich ziehen kann.
Es handelt sich hierbei nur um eine Auswahl. Die Folgen einer erhöhten Durchlässigkeit des Darms ist aktuell ein intensiv erforschtes Fachgebiet, das regelmäßig neue Zusammenhänge entdeckt.
Wie kann man die Darmbarriere schützen und stärken?
Damit es gar nicht erst so weit kommt, kann es sich lohnen, die Darmgesundheit bereits präventiv zu fördern. An dieser Stelle wollen wir Ihnen einige Möglichkeiten zeigen, die dazu beitragen können.
Methoden zur Förderung der Darmgesundheit
-
Gesunde Ernährung: Achten Sie in Ihrem Alltag auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung. Obst und Gemüse in unterschiedlichen Farben versorgt Sie mit einer breiten Palette an Vitaminen. Mageres Eiweiß und gute Fette (mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren) sollten auf jeden Fall auf einem Speiseplan stehen, der Ihren Darm glücklich macht. Die Umstellung der Ernährung spielt eine wichtige Rolle, um eine funktionierende Darmbarriere zu unterstützen.
-
FODMAP-arme Diät: FODMAPs sind fermentierbare Ogliosacchharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole oder auch vergärbare Mehrfach-, Zweifach-, Einfachzucker und mehrwertige Alkohole, die in vielen Nahrungsmitteln vorkommen und nur schlecht vom Dünndarm aufgenommen werden können. Eine sehr deutliche Studienlage belegt, dass eine Ernährung, die weitgehend auf FODMAPs verzichtet, sich positiv auf die Darmbarriere auswirken kann.10 Dieses Ernährungskonzept wird sogar in der ärztlichen S3-Leitlinie zur Behandlung des Reizdarmsyndroms empfohlen.11
-
Präbiotika: Bestimmte Lebensmittel enthalten Präbiotika. Dabei handelt es sich vor allem um spezielle Ballaststoffe, die der Darm nicht eigenständig verstoffwechseln kann – die Bakterien des Mikrobioms hingegen schon. Ihnen dienen diese Stoffe als Nahrungsquelle, was zu ihrem Wachstum beitragen kann. Lebensmittel, die Präbiotika enthalten, sind zum Beispiel Zwiebeln, Knoblauch oder Chicorée.
-
Gesunder Lebensstil: Stress lässt sich natürlich nicht von heute auf morgen einfach abschalten, doch Sie können mithilfe von Atemübungen, Meditation oder Yoga dazu beitragen, Ihr allgemeines Stresslevel zu senken. Achten Sie auf ausreichend Schlaf, betätigen Sie sich sportlich und vermeiden Sie ungesunde Genussmittel wie Alkohol oder Zigaretten. Ihr Darm wird es Ihnen danken.
- Verantwortungsbewusster Einsatz von Medikamenten: Verwenden Sie Medikamente stets nach Anweisung Ihres Arztes. Protonenpumpenhemmer, aber gerade auch Antibiotika können sich gravierend auf das Mikrobiom und auf die Beschaffenheit der Darmbarriere auswirken. Aus diesem Grund reagieren viele Menschen auch mit Durchfall auf die Einnahme von Antibiotika. Im Anschluss kann es deshalb sinnvoll sein, die Darmflora mithilfe sogenannter Probiotika zu unterstützen und wiederaufzubauen.
Die Rolle spezifischer Bakterienstämme bei der Stabilisierung der Darmbarriere
Unser Körper verfügt über erstaunliche Selbstheilungskräfte. Man denke nur daran, in welchem vergleichsweise kurzen Zeitraum er in der Lage ist, Schnittwunden oder Knochenbrüche zu heilen. Das ist allerdings nur möglich, sofern diese Verletzungen geschont werden.
Ganz ähnlich sieht es mit der Barrierefunktion des Darms aus. Auch sie ist imstande, mit Verletzungen wie Mikroläsionen selbst fertig zu werden. Aber wie bei einem Schnitt am Finger wird auch im Darminneren die Wundheilung behindert, wenn die offenen Stellen nicht etwa durch einen Verband vor dem Eindringen von Bakterien geschützt werden und es so immer wieder zu Reizungen kommt. Der Unterschied: Im Darm lässt sich dieses altbewährte medizinische Prinzip nicht so einfach anwenden.
Aus diesem Grund fragte sich der italienische Professor Guglielmetti 2009, ob es sich nicht irgendwie bewerkstelligen ließe, die geschädigte Darmbarriere lange genug zu schützen, bis sie sich selbstständig regeneriert hat. Seine brillante Idee bestand darin, dieses Prinzip durch spezifische Bakterienstämme zu erreichen, die sich an die Epithelzellen anlagern.
Nach einigen Jahren der Forschung stieß Professor Guglielmetti tatsächlich auf einen einzigartigen Bakterienstamm, dessen Adhäsions-, also Anheftungsfähigkeit an diese Zellen bis zu 10.000-mal höher war als bei anderen getesteten Stämmen.12
In einer aufwändigen Studie wurde die Wirksamkeit dieses spezifischen Bakterienstamms bei Patienten mit Reizdarmsyndrom erprobt – mit überaus positiven Ergebnissen. Sie zeigten, dass 57 Prozent der Probanden, die diesen spezifischen Bakterienstamm erhalten hatten, eine deutliche Verbesserung ihrer mit dem Reizdarmsyndrom assoziierten Symptome verspürten. Zum Vergleich: Bei der Placebo-Gruppe lag dieser Wert bei lediglich 21 Prozent.13
Seither gilt der Ansatz, spezifische Bakterienstämme bei Schädigungen an der untersten Schicht des Darms anzuwenden, als einer der vielversprechendsten.Sie haben Fragen?
Dieser Service ist für Sie kostenlos.
Oder direkt kontaktieren via
E-Mail: info@kijimea.de
Telefon: +49 897 879 790 3007
Montag bis Donnerstag:
8:00 bis 16:00 Uhr
Freitag: 8:00 bis 15:00 Uhr
Kijimea Reizdarm PRO
Fazit
Zusammen mit dem Mikrobiom und der Mukusschicht bildet die Darmbarriere (auch Darmepithelzellenschicht) eine hochspezialisierte Barriere, die das Innere des Darms vom Rest des Körpers trennt. Dabei muss die Darmbarriere gleichzeitig durchlässig für Nährstoffe sein, fakultativ pathogenen Keimen aber den Durchgang verwehren.
Bei einer Schädigung der Darmbarriere kann es zu vielfältigen Beschwerden wie Verdauungsproblemen, Müdigkeit und sogar psychischen Symptomen kommen. Dies zeigt, wie wichtig eine gesunde Darmbarriere für das allgemeine Wohlbefinden ist. Eine ausgewogene Ernährung, Stressbewältigung und ein vorsichtiger Einsatz von Medikamenten helfen, die Darmbarriere zu schützen und ihre Funktion zu erhalten. Darüber hinaus kann die Unterstützung mit geeigneten spezifischen Bakterienstämmen sinnvoll sein.
Häufig gestellte Fragen
Was ist eine Dysbiose?
Von einer Dysbiose sprechen Experten, wenn das Mikrobiom des Darms, also die Gemeinschaft seiner bakteriellen Bewohner, aus dem Gleichgewicht gerät. Dabei können sowohl die Vielfalt dieses Ökosystems als auch die Vielzahl der in ihm lebenden Bakterienstämme reduziert sein. Gleichzeitig können sich dabei unerwünschte Bakterien übermäßig vermehren und zu gesundheitlichen Problemen wie zum Beispiel eine Immunschwäche oder Gewichtsschwankungen beitragen.
Wird Reizdarmsyndrom mit einem undichten Darm in Verbindung gebracht?
Ein undichter Darm („Leaky Gut“) beschreibt ein Phänomen, bei dem die erhöhte Durchlässigkeit der Darmbarriere dazu führt, dass vermehrt schädliche Stoffe diesen natürlichen Schutzschild passieren, was häufig bei einer geschädigten Darmbarriere der Fall ist. Eine wachsende Zahl an Studien belegt, dass das Reizdarmsyndrom, das sich in der Regel durch wiederkehrende Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen und Verstopfung äußert, mit einem „löchrigen Darm“ in Verbindung steht. Denn die gesundheitsschädigenden Substanzen reizen das hinter der Darmbarriere liegende enterische Nervensystem und können dadurch die besagten Symptome hervorrufen. Oft können Entzündungsreaktionen durch Stoffe im Urin oder erhöhte Werte im Stuhl festgestellt werden.
Wie nennt man eine Störung der Darmbarriere?
Eine Störung der Darmbarriere wird häufig auch als „Leaky Gut“, also „löchriger Darm“ bezeichnet. Dabei liegen kleinste Schädigungen im Darmepithel vor, sogenannte Mikroläsionen. Der Begriff rührt daher, dass diese Mikroläsionen zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmbarriere führen, durch die pathogene Keime und Toxine zum einen das enterische Nervensystem reizen, zum anderen sogar in den Blutkreislauf eintreten können.
Kann eine gestörte Darmbarriere repariert werden?
Die Barriere ist wie die meisten anderen Gewebe dazu in der Lage, sich selbstständig zu regenerieren. Allerdings kann dies nur funktionieren, solange die notwendigen Voraussetzungen gegeben sind. Dazu beitragen können unter anderem eine ausgewogene Ernährung, Stressreduzierung und der verantwortungsvolle Umgang mit Medikamenten. Experten diskutieren außerdem den potenziellen Nutzen spezifischer Bakterienstämme in diesem Bereich.
Quellen:
Disclaimer
Die Informationen auf dieser Seite stellen keine medizinische Beratung dar und sollten nicht als solche betrachtet werden. Konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie Ihre regelmäßige medizinische Versorgung ändern.